Grünhof Synergien

07.06.2022

Grünhof Synergien ist: Wenn die komplexe Gemeinwohl-Bilanz zum einfachen Verbesserungsprozess wird und Grünhof Startups voneinander profitieren.

Nachhaltigkeit in Unternehmen rückt immer mehr in den Fokus der Gesellschaft und auf die To-do-Listen der Unternehmen. Aber woher weiß ein Unternehmen, dass sein Handeln nachhaltig oder sogar gemeinwohlorientiert ist? Und was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt konkret? In Deutschland sind seit 2017 alle börsennotierten Konzerne und Firmen dazu verpflichtet, jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht zu liefern.

Aber weg von den börsendotierten Big-Playern, hin zu den kleineren Macher*innen, die eine Gemeinwohl-Bilanz nicht aus einer Pflicht heraus, sondern ganz freiwillig erledigen wollen. Ja, die gibt es! Weil es ihren Werten entspricht und es ihnen nicht darum geht, den maximalen Profit zu erzielen, sondern einen maximalen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Der grüne Mobilfunkanbieter WEtell ist so ein Unternehmen und Teil der Grünhof-Community.

Und weil sich WEtell das Thema Nachhaltigkeit fett auf die Fahnen geschrieben hat, will das Grünfunk-Team auch zeigen, dass es hält, was es verspricht. Nicht nur gegenüber Partner*innen und Förder*innen auch gegenüber allen Mitarbeitenden und nicht zuletzt gegenüber der ganzen Gesellschaft. „Wirtschaften, allein um Profite zu machen, macht doch keinen Sinn. Das Ziel allen Wirtschaftens muss eine Steigerung des Gemeinwohls sein. Das ist es, wo wir mit WEtell hinwollen und die Gemeinwohl-Bilanz macht transparent, wie weit wir auf diesem Weg sind und welchen Impact wir schon haben“, sagt Geschäftsführer Nico Tucher.

Doch eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen, erfordert nicht nur geballtes Know-how, sondern es frisst auch Zeit und Kapazität. Schließlich müssen die verschiedenen Indikatoren, die Nachhaltigkeit und Gemeinwohl ausmachen, genau beleuchtet werden. Diesen Aufwand wagen viele KMUs nicht. Wie gut, dass WEtell im Grünhof Newsletter auf die goodbalancer-Software und ihre Macher*innen gestoßen sind. Der Beginn einer nachhaltigen Entwicklung…

Doch zuerst: Was genau ist eigentlich eine Gemeinwohl-Bilanz?

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine Bewegung, die sich für ein Wirtschaftssystem einsetzt, das sich aus gemeinwohl-fördernden Werten speist. Aber woran macht man das fest? Hier setzt die Bilanz als zentrales Werkzeug für die Messung in Unternehmen an. Im ersten Schritt, als Nachhaltigkeits-Bericht gedacht, können Unternehmen im besten Fall damit wirklich eine Transformation zu einer anderen Form des Wirtschaftens anstoßen, anstatt ein grüngewaschenes Pseudoimage in die Welt zu posaunen.

Bei der Gemeinwohl-Bilanz werden Indikatoren, wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung einerseits sowie andererseits die Lieferanten, Eigentümer*innen und Finanzpartner, Mitarbeiter*innen, Kunden*innen und Mitunternehmen und das gesellschaftliche Umfeld mit einbezogen. Man merkt es schon: Es gibt viel zu tun und es ist ein aufwendiger Prozess.

Hier möchte das Freiburger Startup silberzebra mit seiner Software goodbalancer helfen. Das Communitymitglied aus unserem Social Innovation Lab hat eine Software entwickelt, um den Prozess zur Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen einfacher zu gestalten: Sie werden durch den gesamten Prozess begleitet, bekommen alle relevanten Informationen im richtigen Kontext zur Verfügung gestellt und können dank Kollaborations-Tools effizient im Team an der Bilanz arbeiten.

So wird nach und nach alles dokumentiert und transparent gemacht, teils in qualitativen Berichtstexten, teils in quantitativen Indikator-Werten. „Dadurch wird aus dem Berichtsprozess ein Organisationsentwicklungsprozess, der genau die Stellen aufzeigt, an denen man vielleicht noch nicht perfekt ist. Macht aber nichts, weil es darum geht, hinzuschauen und besser zu werden“, sagt Geschäftsführer Matthias Fehske. Verbesserungspotenziale werden so direkt sichtbar und ein Handeln schnell umsetzbar gemacht.

WEtell hat dank goodbalancer innerhalb weniger Monate seine Gemeinwohl-Bilanz fertiggestellt und ist bereit, noch besser, nachhaltiger und gemeinwohlorientierter zu werden. Wenn zwei Startups aus unserem Coworking zusammenfinden und sich gegenseitig unterstützen, lebt die Idee der Grünhof-Community.